Die Konfirmation

Die Konfirmandenzeit ist eine Zeit, in der Jugendliche nach Orientierung suchen. Denn sie fällt in eine sehr spannende Phase des Lebens: die Pubertät.

Konfirmation heißt: „Ja“ sagen zum eigenen Glauben. Doch wie können Jugendliche „Ja“ zum Glauben sagen, wenn sie oft nicht einmal „Ja“ zu sich selbst sagen können? Während der Konfirmandenzeit beschäftigen sich die jungen Menschen mit ihrem Selbstbild, aber auch mit ihrem Bild von Gott. Es geht um Suchen und um Finden. Um Annehmen und um Angenommen sein.

Die Fragen, die sich mit damit verbunden, sind vielfältig und gehen tief. Weil sie sich um den Sinn des Lebens drehen. Andere sind scheinbar einfach, aber nicht immer einfach zu beantworten. Zum Beispiel: Wer bestimmt, wer zum Fest eingeladen wird? Und wen kann man mit wem an einen Tisch setzen?

Konfirmation – was ist das eigentlich?

Die Konfirmation geht auf den Straßburger Reformator Martin Bucer zurück und ist ein Kernstück der Reformation. Grundsätze zur Konfirmation wurden erstmals 1539 in der sogenannten hessischen „Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung“ formuliert. Danach ist die Konfirmation zunächst eine Bestätigung der Taufe. Die Jugendlichen sagen bei ihrer Konfirmation selbst „Ja“ zum christlichen Glauben. Und werden durch Handauflegung der Pfarrerin oder des Pfarrers unter den Segen Gottes gestellt. Sie bekommen ihren eigenen Bibelspruch, der sie durchs Leben begleitet.


Auch Jugendliche, die noch nicht getauft sind, können an den Konfi-Stunden teilnehmen. Die Taufe findet dann während der Konfirmandenzeit statt. Das kommt heute übrigens gar nicht selten vor. Weil viele Eltern sich ganz bewusst dafür entschieden haben, ihren Kindern die Entscheidung, ob sie getauft
werden wollen, selbst zu überlassen.


Die Konfirmation will jungen Menschen dabei helfen, mündige Christinnen und Christen zu werden. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen ein tieferes Verständnis von der Bedeutung des Abendmahls entwickeln. Wurde man früher erst mit der Konfirmation zum Abendmahl zugelassen, lernen viele
Konfirmandinnen und Konfirmanden es heute schon vorher kennen. Zum Beispiel in Form eines Kinderabendmahls, das von vielen Gemeinden angeboten wird. Allerdings ist die Abendmahlfeier im Konfirmationsgottesdienst immer noch etwas Besonderes. Denn zum ersten Mal nehmen die jungen Menschen in eigener Verantwortung daran teil.

Mit der Konfirmation kann man als junger Mensch selbst Taufpatin oder Taufpate werden. Durch ein solches Patenamt können die Jugendlichen das weitergeben, was sie selbst in ihrer Konfirmandenzeit erfahren haben. Sie begleiten ihr Patenkind mindestens so lange, bis dieses selbst zur Konfirmation geht. Damit endet dann offiziell das Patenamt.

Die Konfirmandenzeit möchte auch dazu beitragen, dass die Jugendlichen die Kirche in ihrer Vielfalt kennenlernen. Sie will ihnen Möglichkeiten eröffnen, sich selbst als willkommenes Mitglied zu verstehen und einzubringen. Die Konfirmand(inn)en sollen erfahren, dass sie von Gott angenommen sind. Und von der Gemeinde. Denn eine lebendige Kirche schließt nicht aus, sondern ein.

Vier Aspekte:

  1. Die Konfirmation steht am Ende der Konfirmandenzeit. Für den
    Zeitraum von etwa einem Jahr setzen sich die Jugendlichen in einer
    Gruppe Gleichaltriger intensiv mit den Inhalten des christlichen
    Glaubens und mit ihrer Kirchengemeinde auseinander.
  2. Während der Konfirmandenzeit lernen die Jugendlichen ihre Kirche kennen. Sie nehmen aktiv am Leben der Kirchengemeinden teil. Und werden dazu eingeladen, sich bewusst als Teil dieser Kirche zu verstehen.
  3. Aus dem „Ja“ zum christlichen Glauben folgt die Berechtigung, selbst Taufpate/-patin zu werden.
  4. Mit der Konfirmation nehmen die Jugendlichen erstmals in eigener Verantwortung am Abendmahl teil.

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