Bei Kasualien werden Menschen für wichtige Schritte in ihrem Leben gesegnet.
Der Begriff Kasualien kommt aus dem lateinischen Wort casus, was so viel heißt wie: „Fälle“. Als Kasualien bezeichnet die Evangelische Kirche in Deutschland Gottesdienste, die anlässlich wichtiger Stationen im Leben von Menschen gefeiert werden: Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung.
Die Taufe ist ein Sakrament. Aber auch bei den anderen Anlässen steht der Segen Gottes für die Menschen im Mittelpunkt. Segen bedeutet: Gott begleitet Menschen in ihrem Leben. Er sagt immer wieder „Ja“ zu ihnen. An wichtigen Punkten im Leben wird dieses „Ja“ Gottes in besonderer Weise im Rahmen eines Gottesdienstes erbeten. Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen zählen zu den kirchlichen Amtshandlungen.
Zu den Kasualien gehören auch weitere biografisch orientierte Segenshandlungen wie Einschulung, Geburtstage, Konfirmations- oder Ehejubiläen. In der evangelischen Kirche werden nur Menschen gesegnet, keine Gebäude oder Maschinen.
Während zahlreicher Kriege in der Geschichte segneten Pfarrer*innen Waffen. Davon distanziert sich die evangelische Kirche heute. Sie lehnt es ab, Gegenstände zu segnen, schon gar nicht todbringende. Der Segen gilt in der evangelischen Kirche nur Lebewesen, Menschen. Wird ein Gemeindezentrum „eingeweiht“, dann wird die Gemeinde gesegnet, die das Haus besucht, aber nie das Gebäude selbst.